Kann es etwas Gutes sein, wenn man gemeinsam mit seinem kompletten Team aus der Firma geworfen wird? Ja, sagt clearByte-Co-Gründer und -CEO Alex Gretler und zeigt uns obendrein die «Fifty Shades of Green».

Wir präsentieren – Alex Gretler, CEO von clearByte: «Was ich bei clearByte mache? Einen schlechten Eindruck!» Der Spruch – absolut typisch Alex. Inhaltlich glücklicherweise inakkurat.

Zweiter Versuch: «Ich fühle mich in der Firma wie der Feuerwehrmann, agiere also gerne aus dem Hintergrund. Man darf immer zu mir kommen, wenn es klemmt oder brennt. Rampenlicht mag ich hingegen nicht so», sagt der 45-jährige und fügt lachend an: «Genau solche Sachen wie dieses Interview hier sind eigentlich überhaupt nicht mein Ding.» Schön, dass er sich trotzdem dazu bereiterklärt hat, zu erfahren gibt es nämlich genug.

Gschpürsch-mi-Zeugs

Definitiv einen guten Eindruck macht Alex bei den Kunden, wo er rund 80 Prozent seiner Zeit verbringt, grösstenteils in der Software-Paketierung. Gleichzeitig ist er intern mit seinem riesigen Packaging-Erfahrungsschatz

eine der wichtigsten Anlaufstellen, wenn mal der Wurm drin ist – ein Feuerwehrmann eben. «In der restlichen Zeit mache ich Verkauf, kümmere mich um Ausschreibungen und betreibe Kunden- und Mitarbeiterbetreuung», so Alex. Die fachliche Komponente steht für unseren CEO aber nicht im Zentrum. Nein, seine Stärke sei der Umgang mit anderen Menschen. «Ich bin bei weichen Faktoren besser», erklärt er. Seinen Rang als Packaging-Meisters redet er gleichzeitig klein: «Klar kann ich paketieren, bin aber auch schon eine Ewigkeit dabei! Wenn man nach 21 Jahren Praxis immer noch eine Pfeife ist, ist das irgendwie Schade.»

Deshalb ist der familiäre, freundliche Zusammenhalt in der Firma absolut zentral für Alex: «Das ganze gspürsch-mi-Zeug, was zwischen den Leuten passiert halt», um in seinen Worten zu bleiben. Ausserdem sei hier kein Tag wie der nächste und die vergangene Woche fühle sich an, wie wenn sie eine Ewigkeit her wäre. Das sagt ihm an seinem Alltag bei clearByte ganz besonders zu.

Von Turnschuhen und Schlüsselmomenten

Die soziale Ader zeichnete sich bei Alex schon ziemlich früh ab, wie man der Dokumentation seiner Laufbahn entnehmen kann: «Ich war als Jugendlicher sicher, dass ich Krankenpfleger werde», beginnt Alex. Nach einen Monat Praktikum wurde dieser Plan aber bereits wieder verworfen und die Wahl fiel auf eine Ausbildung als Musikinstrumentenverkäufer. Schon bei seiner ersten Stelle nach der Lehre, wir schreiben 1996/97, rutschte er partiell in IT-Themen hinein, etwa zur Einführung des IBM-Systems AS/400. Die nächste Station war dann ein Projekt bei einer Grossbank für Hardware-Installation und kurz darauf auch Software-Installationen, weil er sich beim Montieren geschickt anstellte. «Man hat damals auch schon mit Software-Verteilung experimentiert. Wir hatten etwa eine Hitrate (erfolgreiche Installationen) von acht Prozent. Den Rest haben wir in Turnschuhen, also händisch installiert», erinnert er sich, sichtlich amüsiert. Als Quereinsteiger engagiert hat ihn schliesslich die Chefin der Softwarepaketierung der Grossbank – dieselbe Person übrigens, die auch clearByte-Co-Gründerin Eli Megert zu ihrer Einsteigerstelle verholfen und Tom Hiltbrunner eingestellt hatte.

Aufregende Zeiten, wie Alex berichtet. Heute weiss er: Die Lebenslektion, dass IT systemkritisch ist, lernt man in bei Banken am schnellsten. Aus wirtschaftlichen Gründen wurde irgendwann sein ganzes Team entlassen. «Ein Schlüsselmoment,» erinnert er sich. «Desswegen waren wir nacher Freelancer, desswegen haben wir dann letztlich die Firma gegründet.» Rund zwölf Jahre sind seit da ins Land gezogen und Alex scheint so motiviert und fröhlich, als sei es der erste Tag der Firma.

Ein Stapel Kochbücher

Wenn ein strenger Arbeitstag ein Ende gefunden hat, macht es sich Alex gerne bequem. «Füsse hoch, Bullshit-TV ein», beschreibt er sein bevorzugtes Standby-Programm. Mit etwas mehr Motivation und Zeit beschäftigt er sich gerne in der Küche. «Kochen ist ein grosses Hobby von mir», so der Geniesser. Ein Jahr auf einer einsamen Insel würde er einfach kochend verbringen: «Ich würde einen Stapel Kochbücher und einen richtig grossen Kühlschrank mitnehmen.» Ausserdem widmet er seit einem Jahr einer fast vergessenen Liebe wieder mehr Zeit – der Musik. «Ich habe vor der Lehre im Musikhaus viel Musik gemacht, aber mit all den Instrumenten um mich herum wurde das dann etwas viel», so der gelernte Instrumentenverkäufer. «Erst letztes Jahr habe ich wieder mit dem Gitarrespielen begonnen», ergänzt er freudig.

Fifty Shades of Green

Auch fühlt sich Alex einem speziellen Ort dieser Welt sehr nahe. «Ich bin riesiger Schottland-Fan», sagt der nicht trinkende, nicht golfende Alex. Wieso denn dann? «Natur und Menschen – das reicht schon absolut. Die Natur dort ist unglaublich vielfältig. Bevor ich Schottland besucht hatte, wusste ich nicht, wie viele Arten von Grün es gibt! Es ist diese Wildheit, die es ausmacht.» Ein guter Prozentsatz seiner Ferienzeit verbringt er daher mit seiner Ehefrau Miriam im Norden von Grossbritannien.

Was Alex meint, wenn er „Grüntöne“ sagt – die schottische Wildnis.

Gemeinsam mit Miriam, die als Data Scientist bei clearByte tätig ist, lebt Alex «in einer viel zu grossen Eigentumswohnung» in einem 400-Seelen-Ort im Kanton Aargau. Das Paar ist seit 2010 verheiratet und hat sich (Zitat Alex) «typisch Informatiker» online kennengelernt. Das erscheint heute überhaupt nicht mehr unüblich. Daran gemessen, dass sich Alex und Miriam 2006 kennengelernt haben, darf man aber durchaus über Early Adopters sprechen.

Und was ist das nützlichste, was du in deinem Lernen gelebt hast, Alex?

«Das ist eine wirklich, wirklich gute Frage», so Alex und antwortet schmunzelnd: «Man sollte sich selbst nicht zu wichtig nehmen. Andere auch mal wichtiger nehmen, als sich selbst, das ist der Punkt.»

Abschliessend – die übliche Turbo-Fragerunde mit Alex!

Beste Programmiersprache?
C++

Thema Stärkebeilage: Pasta, Reis oder Kartoffeln?
Kartoffeln

Schlechteste Software?
Unify

Tag oder Nacht?
Tag

Game of Thrones oder Westworld?
Game of Thrones

Welche Superhelden-Fähigkeit hättest du, wenn du bei den Avengers oder bei den X-Men wärst?
Iron Man

Paketieren oder Programmieren?
Paketieren

Gibt es Aliens?
Selbstverständlich

Welcher Schauspieler würde dich in deiner Biografie spielen?
Bei meinem Aussehen – George Clooney- Lacht

Das schönste Land der Welt?
Schottland (ich sollte vielleicht aufhören, rhetorische Fragen zu stellen. Anm. d. A.)

Auf was sparst du gerade?
Ein Haus in Schottland

Was ist die schlimmste Mode, der du in deinem Leben nachgerannt bist?
Kein Problem: Ich war nie wirklich modisch!

Danke, Alex!

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