clearByte-Paketierer Flavio Keller ist ein analytischer Querdenker mit einer gehörigen Portion Schalk. Ein Gespräch über private Projekte, ferne Kulturen und blutige Operationen.

Flavio Keller, 29 Jahre alt, Packaging Engineer und Applikationsentwickler bei clearByte, ist ein aussergewöhnlich aktiver Mensch. Es gibt selten einen Tag, an dem er nicht euphorisch von einem abgeschlossenen, laufenden oder geplanten Projekt erzählt. Beispielsweise hat er sich in den vergangenen Jahren in beeindruckender Selbstdisziplin mit einem strengen Fitness- und Ernährungsplan in Form gebracht. Aber so richtig. Der Mann macht keine halben Sachen – wenn er was beginnt, dann beisst er sich rein.

Es gibt immer was zu tun

Derzeit laufen zwei Projekte beim routinierten Paketierer: Zum Ersten bringt sich Flavio aktuell das Gitarrespielen bei. Dafür schleppt er seine geliebte akustische Gitarre (oder seine Ukulele) auch mal zu gemütlichen Abenden mit und bespasst die Gesellschaft mit seiner zugänglichen, liebenswürdigen Art. Sogar wenn er in Online-Games in der Warteschlange oder im Lade Screen warten muss, reisst das nicht ab: «Manchmal mach ich beim Gamen meine zufälligen Teamkollegen aus aller Welt hässig damit», sagt er lachend. «Egal von wo die sind – Israel, Amerika, China oder wer auch immer sonst grade online ist – alle müssen sie mir zuhören! Wenn das Game keine Musik mitliefert, muss ich das eben machen.»

Zum zweiten – und da kommt die fast lebenslange Leidenschaft für Games zum Zug – arbeitet er an eigenen Brettspielen. «Ich will etwas Grösseres für Zuhause und ein kleines, mobiles Brettspiel für unterwegs entwickeln», so Flavio. Dafür hat er sich gerade einen 3D-Printer gekauft, mit dem er die Prototypen drucken wird (der Autor meldet sich hiermit offiziell als Beta-Tester an!). Die Richtung ist noch nicht ganz klar, derzeit wird an möglichen Spielmechaniken und Settings gefeilt.

Neben seinen Projekten widmet Flavio seine freien Momente am liebsten verschiedenen Games, seinem Freundeskreis und seiner Liebe für ferne Länder, wie er sagt: «Ich will die Welt sehen, fremde Kulturen kennenlernen.» Der letzte Trip ging nach Düsseldorf an eine Brettspielmesse, der letzte Langstreckenflug führte den Reise-Fan nach Thailand. Die Frage nach dem bevorzugten Reiseziel beantwortet er trocken: «Egal – Hauptsache nicht in der Schweiz!»

Von Tapetenwechsel und der Normalität

Die Eigenschaft, Veränderung nicht nur zu akzeptieren, sondern aktiv zu schätzen, macht mehr Sinn, wenn man Flavios Geschichte anschaut. «Wir sind richtig oft umgezogen», erinnert er sich. Damit übertreibt er nicht im Geringsten: Im Anschluss zählt er geschlagene zehn Orte auf, an denen er schon gelebt hat. Der Wille zum Wandel wurde ihn also sozusagen in die Wiege gelegt. Seine Abwechslung schafft er sich mittlerweile aber lieber mit persönlichem Engagement und Projekten in seiner Freizeit anstelle von weiteren Umzügen.

Beruflich gesehen darf man Flavio anderseits aber als stabilitätsliebend bezeichnen: Trotz jungem Alter zählt er bald schon neun Jahre bei clearByte und darf getrost als erfahrener Paketierer mit hoher Kompetenz bezeichnet werden. Den Weg dahin hat er denn auch ziemlich geradlinig absolviert: Nach der offiziellen Schulzeit besuchte er die IBZ (Schule für Technik und Management) und machte dort eine Ausbildung zum Applikationsentwickler. Das zugehörige Praktikum war etwas speziell, wie er zu Protokoll gibt: «Die Firma hat künstliche Hüft- und Kniegelenke hergestellt, ich habe dort Qt-Framework C++ programmiert und Navigationssysteme für die Implementierung solcher künstlicher Gelenke entwickelt.» Dort durfte (musste?!) er gar zwei Operationen zum Einsetzen eines Hüft- respektive eines Kniegelenkes beiwohnen. «Die haben mir gesagt, dass ich mich an die Wand stellen soll, damit ich etwas Halt habe, wenns mich umhaut», erinnert er sich lachend. «War aber alles ok, ich fand das sehr spannend!»

Die blutrünstigen Umschreibungen kann man sich bei Flavio persönlich abholen. Zu empfehlen ist das aber nur, wenn man über ein gestärktes Nervenkostüm verfügt.

«Wär ja langweilig, wie alle anderen zu denken!» – Flavio

Nach einer kurzen Zwischenstation als IT-Allrounder kam er als Package-Tester zu einer grossen staatlichen Einrichtung, wo er Alex kennenlernte. Die Tester-Stelle war aber befristet und Flavio machte im Anschluss die Rekrutenschule. «Ich war bei den Informatikpionieren. Das sind die, die Kisten schleppen und Bunker bewachen», so Flavio in sarkastischen Tonfall. «Auch haben wir Workshops für französische Militaristen gemacht und ihnen die Systeme erklärt, von denen wir selbst keine Ahnung hatten», erklärt er seine Aufgabenbereiche bei der Armee. Zu suchen hatte er dort ohnehin nichts: «Ich bin eigentlich eh Pazifist! Aber ehrlich – ich hatte einfach keine Lust zu bezahlen.»

Während seiner Zeit bei clearByte hat er sich sogar nochmal entschieden, die Schulbank der Juventus Technikerschule HF zu drücken und darf seit 2016 einen Abschluss als diplomierter Techniker HF Informatik sein eigen nennen.

Selbsterklärender Querdenker

Heute bewohnt er allein eine hübsche Wohnung im Kanton Zürich und arbeitet im Vollzeitpensum bei clearByte. Dieses teilt sich in externe Kundenmandate und Arbeitszeit in der clearByte-Packaging-Factory auf. In der Firma schätzt er besonders die familiäre Stimmung, wie er angibt.

Müsste er eine spezielle seiner Fähigkeiten herausheben, wäre das seine rasche Auffassungsgabe. «Auch bin ich ein recht guter Gamer und kann abstrakt und ausserhalb meiner Box denken», so Flavio und fügt mit seinen sympathischen «Flave»-Smile an: «Wär ja langweilig, wie alle anderen zu denken!»

Auf die Frage, was ist zuoberst auf seiner Bucket List steht, antwortet er schlicht: «Glücklich sein!» Wann das erledigt sein wird, weiss er noch nicht. Das wäre dann wohl das grösste Projekt seines Lebens – wir wünschen ihm gutes Gelingen.

Was nicht fehlen darf – Turbo-Fragerunde mit Flavio!

Was wolltest du als Kind werden?
Held

Mayo, Ketchup oder Senf?
Ketchup & Mayo!

Beste Programmiersprache?
C#

Schlechtester Film?
Indiana Jones 4

Wohnung in der Stadt oder Haus auf dem Land?
Haus auf dem Land

Wie wirst du deinen Ruhestand verbringen?
Nicht in der Schweiz

Game of Thrones oder Westworld?
Game of Thrones – Westworld war aber auch nicht schlecht

Gibt es Aliens?
Nicht daran zu glauben, wäre ja kleinkariert

Was ist deine schlechteste Angewohnheit?
Rauchen

Mario oder Luigi?
Es werden mich so viele Leute hassen für die Antwort… aber egal… Luigi! Pfeif auf Mario!

Playstation oder xBox?
[Sichtlich zerrissen] Ich machs eher von den Games abhängig, im Moment aber Playstation

Welche Superhelden-Fähigkeit hättest du, wenn du bei den Avengers oder bei den X-Men wärst?
Ich könnte Fähigkeiten der anderen kopieren, dann hätte ich alle!

Danke,
Flavio!

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