Es ist 2008, wir befinden uns in einem kleinen Dorf im Kanton Aargau. Draussen regnet es, dampfende Kaffees wärmen die Gemüter. Auf der einen Seite des Tisches sitzen fünf Jung-Unternehmerinnen und -Unternehmer. Auf der anderen Seite der Mann, welcher der allererste Mitarbeiter der Ein Jahr zuvor gegründeten clearByte werden sollte: Thomas «Tom» Hiltbrunner.
«Ouh, jetzt geht’s los», sagt Thomas «Tom» Hiltbrunner, Senior Packaging Engineer bei clearByte, wenn man ihn nach seinem Werdegang fragt und lacht schelmisch. Er hat einiges in petto, wie es scheint…schauen wir mal genauer hin.
CHOO-cHOOOO!
«Ich habe nach der Oberstufe mit der Verkehrsschule begonnen», sagt der 52-jährige. Was lernt man denn da? Tom spezifiziert für den ahnungslosen Gesprächspartner: «Da lernt man alles, was man im Bereich Verkehr braucht. Das betrifft Post, Bahn, Zoll, Polizei und so weiter – öffentlicher wie privater Verkehr eben.» Für ihn war damals klar, was aus ihm werden sollte: Lokomotivführer!
«Aus dem Lokführer wurde aber nichts», erklärt er, bei der Bahn ist er dennoch gelandet: «Bei der RhB (Rhätische Bahn) im Bündnerland habe ich dann eine Lehrstelle als Betriebsdisponent bekommen – isch geil gsi!», erinnert sich Tom. Auch wenn ihm die Arbeit bei der RhB so gefallen hat, dass er nach der Lehre noch eine Weile weiter dort gearbeitet hat, war das Bündnerland für den Mann aus dem Flachland letztlich doch nicht das Wahre: «Als Bähnler bei der RhB und als Unterländer verdient man einfach nichts – also habe ich mich dazu entschlossen, die Bahnkarriere an den Nagel zu hängen.» So hat es ihn letztlich wieder ins Flachland verschlagen, wie er berichtet. Ganz gelaufen ist es mit der Verkehrs-Leidenschaft deshalb aber noch nicht, dazu gleich mehr.
Mit Menschen umgehen Können
Dann hat er sich erstmal mit kleinen Jobs über Wasser gehalten, bevor er die Möglichkeit bekam, bei Baggenstoss als Techniker einzusteigen. «Ohne Vorkenntnisse – zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch nie einen PC besessen». Das war im Februar 1989. «Mit Learning by Doing habe ich das ganze Wissen aufgebaut», resümiert er. In den Jahren darauf folgte eine Reihe weiterer IT Anstellungen, in irgendeinem Projekt lernte er dann die zukünftigen Gründungsmitglieder der clearByte kennen. Damals trennten sich die Wege aber erstmal wieder.
Etwas blieb Tom aus dieser Lebensphase besonders hängen: «Eine speziell positive berufliche Erfahrung war meine Anstellung bei C-Connect. Zum einen konnte ich dort technisch sehr viel lernen, aber am wertvollsten war der Verkaufsteil. Zu lernen, wie man mit ‘Menschen umgeht’ war sehr wichtig. Man geht die Dinge danach anders an.» Auf Leute zugehen können, ein äusserst fröhlicher und angenehmer Gesprächspartner sein – wertvolle Qualitäten, die Tom noch heute ausmachen.
Auf weitere zehn Jahre
Bei clearByte landete er im Oktober 2008 «auf intensives Drängen von Alex», wie er lachend erzählt. Daraufhin hat sich das Eingangs erwähnte Bewerbungsgespräch ereignet, womit Tom offiziell der erste Mensch ist, dem bei clearByte eine Stelle angeboten wurde.
Und damit ist er auch der erste und einzige Angestellte, der bereits volle zehn Jahre im Unternehmen auf dem Buckel hat. Während er das erzählt, streckt er sein linkes Handgelenk aus. «Schau mal, mein Jubiläumsgeschenk!», sagt er mit strahlenden Augen und präsentiert seine glänzende Tissot T-Touch aus massivem Titan.
Wer zehn Jahre bleibt, dem gefällt es offensichtlich: «Wir sind eine junge, innovative Firma mit coolen, guten Leuten. Auch ist es schön, ab und zu in verschiedenen Projekten arbeiten zu können.» Und selbst wenn sich diese Mandate auch mal über mehrere Jahre ziehen, mache es ihm auch heute immer noch Spass, so Tom.
Tom’s Platzrunde
Aufgewachsen ist Thomas in Kloten, heute lebt er mit seiner zweiten Ehefrau in Thayngen. «Täinge» spreche man das aus, spezifiziert Tom. Auch einen Sohn hat er, 18 Jahre alt, aus erster Ehe.
Seine Freizeit verbringe er mit Zugfahren, erklärt er im Tom-typischen lieblich-sarkastischem Tonfall: «Morgens eineinhalb Stunden zur Arbeit, abends eineinhalb Stunden nach Hause und dabei tief schlafen.» Den Rest seiner Zeit investiert er in seine Familie und sein Zuhause. Derzeit geniesst er besonders das gute Wetter draussen, wo er nach eigenen Angaben vor allem «chillt».
Keine sonstigen Hobbies, Tom? «Oh doch! Ich bin leidenschaftlicher Simulator-Fan!» Da versteckt sie sich also, die alte Liebe zum Verkehr. «Genau! Ich besitze den alten Train Simulator, den neuen Zug-Simulator von Steam und natürlich den Flight Simulator in allen Versionen.» Das grosse Simulator-Setup hat er noch nicht zuhause, aber «das wäre aber definitiv auf meiner Bucket List», erklärt er (@Geschäftsleitung: Vielleicht eine Idee für das 20-Jahre-Jubiläum?). Sein letzter virtueller Flug war seine «Standard-Reise», wie er erklärt: «Ich nenne das ‘Platzrunde Flughafen Kloten’: Man startet auf der Piste 28, dann eine Linkskurve über Dübendorf, anschliessend Richtung Bodensee. Am See dann wieder links, über Schaffhausen und zuletzt dann die Landung in Kloten, wahlweise auf der 14 oder der 16.» Etwa 30 Minuten Flugzeit, die er am liebsten mit eine Airbus Typ 319 absolviert. «Ganz gemütlich – let’s have fun!».
Ja, so kennen wir ihn.
Und zum Schluss: Turbo-Fragerunde mit Tom!
Glaubst du an Geister?
Nein
Wie wirst du deinen Ruhestand verbringen?
Chillen
Huhn oder Ei?
Ei
Tauschst du zehn Jahre Lebenszeit gegen Reichtum?
Nein
Beste Pizzasorte?
Prosciutto e Funghi
Tag oder Nacht?
Tag
Fällt das Brötchen immer auf die Marmeladenseite?
Nein
Batman oder Superman?
Superman
Bester Film oder TV-Show?
Aktuell wohl John Wick. Hammergeil.
Internet Explorer oder Lotus Notes?
Internet Explorer (leicht widerwilliger Tonfall, die Frage war aber auch gemein…)
Was wolltest du als Kind werden?
Natürlich Lokführer
Was zuerst: Der Trailer oder der Film?
Film!
Wohnung in der Stadt oder Haus auf dem Land?
Haus auf dem Land, ganz klar
Chiacobbo oder Müller?
Schönes Wetter, gäll?
Danke, Tom!